Kann jeder ein Graffiti Künstler werden ?

Die Berliner Mauer verzierte fast dreißig Jahre Ost von Westberlin und stellte das größte Graffiti-Werk auf der Welt dar. Mittlerweile sind Graffitis nicht mehr nur in der lokalen Szene, sondern auch in den verschiedensten Unternehmen beliebt. Ein einziges Graffiti kann ausreichen, um auf sich aufmerksam zu machen.

Was braucht man, um Graffitis zu erstellen?

Sprühdosen

Sprühdosen dürfen selbstverständlich in der Ausstattung für einen Graffiti Künstler nicht fehlen. Um die Basics zu üben, reichen für den Anfang eine kleine Auswahl der Grundfarben. Mit der Zeit werden die Motive größer und aufwendiger, sodass die Farbpalette ausgeweitet werden kann. Zu finden sind Sprühdosen in Läden für Künstlerbedarf, Graffiti Shops oder auch im Internet.

Atemschutzmasken

Da der Inhalt der Sprühdosen nicht ungefährlich für die Atemwege ist, ist es wichtig, eine Schutzmaske zu tragen, um die giftigen Partikel nicht einzuatmen. Die Maske sollte gut anliegen und den gesamten Mund Nasen Bereich abdecken.

Handschuhe

Spezielle Graffitihandschuhe schützen die Hände vor Farbe und geben Ihnen zusätzlich den wichtigen Grip um die Spraydose besser halten zu können.

Caps

Sprühköpfe werden auf Caps genannt. Beim Kauf einer Sprühdose ist ein Standard-Cap bereits vorhanden, allerdings sollte man immer den ein oder anderen extra Sprühkopf parat haben, da die Standard-Caps meist für Anfänger schwer zu handhaben sind.

Für Anfänger eignen sich besonders die Skinny Caps, da diese einen niedrigeren Druck und eine geringe Farbmenge im Vergleich zu den Standards haben.

Wie soll man anfangen, wenn man Graffiti Künstler werden möchte?

Um Graffiti sprühen zu können, fehlt jetzt nur noch die Fläche. Gut geeignet ist hierfür eine grundierte Holzplatte oder eine Leinwand, für die ersten Sprühversuche ist dies ausreichend.

Wer direkt auf einer Wand sprühen möchte, sollte hier nach offiziell erlaubten Wänden suchen und keine Straftat begehen.

Ist die passende Wand gefunden, die Dosen und Caps vorhanden, kann los gesprüht werden. Wichtig ist, die Dose zuvor gut zu schütteln. Falls die Dose über einen längeren Zeitraum gelagert wurde, kann es vorkommen, dass sich einzelne Komponenten voneinander getrennt haben und somit durch zu wenig schütteln die Dose verstopfen können. Passiert dies, ist die Dose nicht mehr zu gebrauchen.

Kommt nur Paste aus der Dose, die einen Schaum bildet, ist dies ein Indiz dafür, dass noch nicht lange genug geschüttelt wurde. Wichtig ist es, so lange zu schütteln, bis kein Schaum mehr kommt. Testen kann man dies, wenn man vorsichtig zwischen dem Schütteln in die Luft sprüht. Bildet sich beim ersten Sprühversuch auf der Wand in der Farbe Blasen, ist dies ebenso ein Zeichen, dass noch etwas geschüttelt werden sollte.

Wie kann man das Sprayen gut lernen?

Am einfachsten lernt man es, wenn man es einfach ausprobiert. Die Hand sollte immer in Bewegung bleiben, sprüht man nur einen Moment zu lange auf einer Stelle wird die Farbe ansonsten an der Wand hinunter laufen. Dies nennt man drip und passiert gerade am Anfang sehr häufig. Um dies zu vermeiden, ist es von Vorteil, immer erst auf das Cap der Dose zu drücken, wenn die Hand sich schon in Bewegung befindet.

Damit gerade in den Anfängen wenig schief geht, sollte ein Abstand von rund 20 cm zwischen Wand und Cap eingehalten werden. Wenn es exakte Linien werden sollten, sollte man versuchen, mit ruhiger Hand möglichst dicht an der Wand zu sprühen, sodass sie beinahe den Untergrund berührt. Für sehr feine Linien ist die Standard Cap nicht geeignet, hierfür sollte dann eine Skinny Cap verwendet werden. Um die Unterschiede zu lernen und ein Gefühl dafür zu bekommen, sollte man sich hierbei auch einfach mal durchprobieren.

Welche Voraussetzungen gibt es?

Wer sich ernsthaft für Graffiti interessiert, sollte sich im Klaren sein, dass Graffiti eine Kunst ist und nicht so einfach ist, wie man auf den ersten Blick meint. Wie bei jeder anderen kreativen Tätigkeit benötigt es auch hier viel Geduld und Kraft. Um einen einzigartigen Stil zu entwickeln, verschiedene Techniken und Feinheiten zu beherrschen, muss hart gearbeitet werden.